CONTACT OPEN WORLD 2024 12. & 13. November | München Nachhaltigkeit | Künstliche Intelligenz | PLM IIoT | Industrie 4.0 | Smart Factory | MES Smart Services | SaaS | Digital Thread Kreislaufwirtschaft | CO2-Fußabdruck FAST FORWARD DIGITAL TRANSFORMATION Ѻ contact-software.com

Editorial 4 Die Zukunft des Produktdaten­ management aktiv mitgestalten Liebe Mitglieder, Kolleginnen und Kollegen, Auf dem Weg zu einem neuen Kapitel der Innovation und des Fortschritts ist es mir eine besondere Freude, mich über die Seiten des Produkt Daten Journals an Sie zu wenden. Der prostep ivip Verein gehört seit jeher zu den Vorreitern im Bereich des Produktdatenmanagements, der zukunftsweisende Lösungen vorantreibt und Standards für die Branche setzt. Als Vorstands- sprecher bin ich stolz auf die erzielten Fortschritte und gespannt auf die Möglich keiten, die vor uns liegen. Die Landschaft des Produktdatenmanagements entwickelt sich rasant weiter, beeinflusst durch Fortschritte in der digitalen Transformation, Industrie 4.0 und die zunehmende Integration von KI und maschinellem Lernen in unsere Prozesse. Bei diesen Technologien handelt es sich nicht nur um Trends, sondern um einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie wir den Lebenszyklus von Produkten von der Konzeption bis zur Außer- betriebnahme angehen. Die Rolle unseres Vereins bei diesem Wandel ist von zentraler Bedeutung, da wir unsere Mitglieder bei der komplexen und schwierigen Einführung dieser neuen Technologien begleiten. Wir haben in diesem Jahr einige Schlüsselinitiativen, die meiner Meinung nach großen Einfluss auf unsere Gemeinschaft und die gesamte Branche haben werden. Erstens: Unser Fokus auf die Verbesserung der Interopera- bilität ist nach wie vor ungebrochen. Die Fähigkeit, Daten nahtlos zwischen verschiedenen Plattformen und Akteuren auszutauschen, ist entscheidend für die Effizienz und Effektivität von Produktentwicklungsprozessen. Unsere Arbeit zur Standardisierung von Protokollen und Rahmenwerken ebnet weiterhin den Weg für eine besser vernetzte und kohärentere Branche.

Kurz notiert 6 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Deutsches Chapter von INCOSE (GfSE) startet CASCaDE — gemeinsamen Standardi­ sierungsprozess mit VDA und Prostep iViP @ OMG Mit einer kleinen Delegation nahm das Deutsche Chapter of INCOSE (GfSE) am 18.03.24 am vierteljährlichen Technical Meeting der Object Manage- ment Group (OMG), dem Q1 Member Meeting, in Reston, Virginia bei Washington D.C. teil. Dies waren der GfSE-Vorsitzende Walter Koch, der GfSE-Vertreter in der OMG und OMG-Vorstandsmitglied Uwe Kaufmann, der Vertreter der korporativen Mitglieder und Vereinskooperationen Chris- tian von Holst und unser geschätztes Mitglied und SysML v2-Entwickler Tim Weilkiens. Am Montagvormittag fand eine Sitzung der „Manufacturing Technology & Industrial Systems Domain Task Force (ManTIS DTF)“ statt. In dieser Sitzung wurde das gemeinsame Projekt der GfSE mit dem Verband der Automobil- industrie (VDA) und Prostep iViP zur Standardisierung von vernetzten Daten — mit dem aktuellen Arbeitstitel CASCaDE (Collaborative Advanced Specifi- cation, Content and Data Exchange) — vorgestellt. In diesem Projekt werden die beiden Formate SpecIF der GfSE und „Digital Data Packet (DDP)“ des prostep iViP Vereins harmonisiert und zu einem gemeinsamen Standard zusammengeführt. Dieser soll von der OMG entwickelt und veröffentlicht werden (ähnlich wie ReqIF, SysML und andere) und dann über den ISO PAS- Prozess auch ISO-Standard werden. Ziel ist es, einen internationalen Stan- dard zur Verfügung zu haben, der den Austausch von verknüpften Daten zwischen Entwicklungspartnern über Abteilungen und Organisationen hin- weg ermöglicht, unabhängig vom verwendeten Tool. Stichworte sind hier „modellbasierte Zusammenarbeit“ (z.B. MoSSEC) und „Austausch digitaler Zwillinge“ (siehe „Collaborative Digital Twin“). Dieser Standard wird auch andere laufende Aktivitäten unterstützen, die auf ver- knüpften Daten basieren, wie „Langzeitarchivierung“ (z.B. LOTAR) oder die Unterstützung des „Code of PLM Openness (CPO)“. Diese Initiative wurde auf der Mitgliederversammlung der GfSE im November letzten Jahres vor- gestellt und geht nun in die Arbeitsphase. Dies ist ein neuer Ansatz der GfSE, strategische Allianzen mit anderen wichtigen Verbänden zu bilden und sich stärker auf Normungsaktivitäten und -prozesse zu konzentrieren. Die nächsten Schritte sind die Vorbereitung eines sogenannten „Request for Proposal (RfP)“ und dessen Präsentation bei der OMG auf dem nächsten Treffen in Las Vegas im Juni. Noch in diesem Jahr ist die erste Vorlage eines harmonisierten Standards für die dritte oder zumindest vierte Sitzung der OMG geplant. Das Projekt ist auf insgesamt drei Jahre angelegt. Ziel ist die Erarbeitung eines harmonisierten und veröffentlichten Standards.

Kurz notiert 8 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 1. Semantische Interoperabilität: Im Gegensatz zur XML-Schema-Darstel- lung, die nur die Syntax definiert, definiert eine Ontologie Syntax und Semantik. Dadurch wird sichergestellt, dass verschiedene Systeme die Daten auf konsistente und sinnvolle Weise interpretieren können, was zu einer besseren Datenintegration und einem besseren Verständnis führt. Das VEC-Modell und seine Dokumentation enthalten eine Fülle von semantischen Regeln und Definitionen, die in einer rein syntaktischen Definition, wie dem XML-Schema, nicht formal ausgedrückt werden kön- nen. Durch die Verwendung von Ontologien wollen wir die Wahrschein- lichkeit für die Entstehung von Dialekten deutlich reduzieren. 2. Datenintegration und -verknüpfung: Ontologien und RDF erleichtern die Integration von Daten aus unterschiedlichen heterogenen Quellen, indem sie einen gemeinsamen Rahmen für die Verknüpfung und das Zusammenführen verteilter Daten bieten. Wir gehen davon aus, dass dies Schlüsselfaktoren für die Lösung aktueller Herausforderungen sind, wie z. B. der Austausch von Daten bei inkrementellen Änderungen, die Unter- stützung verteilter Entwicklungssysteme oder die Erstellung domänen- übergreifender digitaler Threads. 3. Unterstützung für Datenräume: Branchentrends und -initiativen zeigen in Richtung der Cloud und Datenräumen. Ontologien sind eine Schlüssel- technologie in diesem Bereich, da sie eine effizientere gemeinsame Nutzung, Integration und Analyse von Daten oder verteilten Daten ermöglichen. Die Veröffentlichung des VEC als Ontologie ist unser Beitrag, um Daten des physischen Bordnetzes in Zukunft noch nützlicher zu machen. Es sei darauf hingewiesen, dass die OWL 2 Ontologie zusätzlich zur beste- henden XML-Darstellung veröffentlich wird und von daher kein Ersatz ist. Beide Darstellungen werden nebeneinander bestehen bleiben, so dass die Nutzer die für ihre Bedürfnisse beste Option wählen können. Zögern Sie bitte nicht mit Fragen, Anmerkungen oder Feedback und kon- taktieren Sie uns. Nur so kann der VEC weiter verfeinert und perfektioniert werden. Weitere Einblicke in die Digitalisierung der Prozesskette physischer Bord- netze und Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion gibt es dieses Jahr auf der Veranstaltung „Bordnetze Digital“, dem neuen Zuhause des etablierten VEC Days, die erstmalig in den Räumen der ARENA2036 in Stuttgart stattfinden wird. Es erwartet Sie ein spannendes und vielseitiges Programm rund um die Digitalisierung in der Bordnetzindustrie. Wir würden uns sehr über Ihren Besuch freuen! Anmeldungen unter: https://arena2036.de/de/bordnetze-digital-2024 Ist Ihr Interesse geweckt oder haben Sie sogar Lust gewonnen die Digitali- sierung in der Prozesskette physischer Bordnetze weiter voranzutreiben? Dann melden Sie sich gerne bei uns und werden Sie Teil der Projektgruppe! Kontakt: Philipp Kremer philipp.kremer@prostep.com

Kurz notiert 10 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 prostep ivip Jahresbericht 2023 als e­paper und zum Download verfügbar Auch wenn die Events von prostep ivip — und insbesondere das jährliche Symposium — häufig im Rampenlicht der Verbandsaktivitäten stehen, so bilden das eigentliche Rückgrad doch generell die Projektgruppen mit ihren Arbeitsergebnissen. Wer sich einen Überblick über die Ergebnisse, Tätig- keiten und Highlights von 2023 verschaffen will, der wirft einen intensiven Blick in den prostep ivip Jahresbericht. Er ist in deutscher und englischer Sprache als e-paper verfügbar und kann auch als pdf downgeloaded werden. Jahresbericht 2023 deutsch (epaper­pro.org) Weitere Events von prostep ivip: JT Day, STEP AP242 Day, Tokyo Systems Engineering Summit Weiterbildung, Austausch, Netzwerken — dies alles und mehr bieten wir während unserer vielzähligen prostep ivip Events. Neben den bereits erwähnten Neu-Veranstaltungen wie Software Day (8. Oktober 2024 in Darmstadt) und Bordnetze Digital (26. September 2024 in Stuttgart, ein Gemeinschaftsevent mit ARENA2036) finden im Herbst zudem n der JT Day (23. Oktober 2024 im Fraunhofer Forum) bei Gastgeber Fraun- hofer IPK, n der STEP AP242 Day (13. November 2024 im ZAL Hamburg bei Gast- geber AIRBUS) sowie das bereits zum 3. Mal durchgeführte n Tokyo Systems Engineering Summit (27. November 2024, ganz recht — in Tokyo — mit freundlicher Unterstützung von NTT Data) statt. Die Teilnahme für Software Day, JT Day, STEP AP242 Day und Tokyo Systems Engineering Summit ist kostenfrei — und sowohl für Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder von prostep ivip möglich. Informationen, Programmhinweise und natürlich die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Homepage. https://www.prostep.org/veranstaltungen/events

BCC BERLIN 13 —14 MAY 2025 Revolutionizing Industries w i t h D i g i t a l T w i n s a n d A I Call for Contribution starts Mid-September! www.prostep-ivip-symposium.org Premium Partner

Neue Mitglieder 14 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 material.one Die material.one AG ist ein Unternehmen adesso Group, einem der führen- den IT-Dienstleister im deutschsprachigen Raum. Zu den Kernbranchen zählen auch Automotive und Manufacturing Industries. Aktuell arbeiten über 8.500 Mitarbeiter:innen für adesso (FTE). material.one ist eine Supply Chain Collaboration Platform für Produkt- und Prozessfreigaben. Das digitale Netzwerk unterstützt global agierende Hersteller und ihre Lieferanten bei der Zusammenarbeit in Bereichen wie Quality Management, Nachhaltigkeit und Produktzertifizierung. material.one löst bestehende Prozess- und Unternehmensgrenzen auf und überträgt Unternehmensprozesse durch- gängig in das Liefernetzwerk. Mit material.one vereinfachen Hersteller, Lieferanten und Unternehmen aus dem TIC Bereich (Testing, Inspection, Certification) ihre Zusammenarbeit. Durch die konsequente Digitalisierung der Produktanforderungen erhalten alle Beteiligten im Liefernetzwerk Zugang zu digitalen Nachweisplänen und Nachweisen. Bernd Löhle CEO bernd.loehle@material.one www.material.one Kontakt

Neue Mitglieder 16 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Secondmind Secondmind hat sich zum Ziel gesetzt, Automobilingenieure dabei zu unterstützen, durch maschinelles Lernen schneller bessere Autos zu ent- wickeln und mehr Nachhaltigkeit zu erreichen. Secondmind ist die Optimierungsmaschine für das softwaredefinierte Fahrzeug. Von der Reduzierung der Simulationszeit und des Kalibrierungs- aufwands bis hin zur kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz und -leistung über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus hinweg – die cloud- basierten Optimierungslösungen von Secondmind geben Ingenieuren die Werkzeuge und das Vertrauen, um Design, Entwicklung und Fahrerlebnis neu zu gestalten und den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Mobilität zu beschleunigen. Secondmind wurde 2016 gegründet und wird von führenden Investment- fonds unterstützt, darunter Amadeus Capital, Atlantic Bridge und Cambridge Innovation Capital. Secondmind wurde mit dem Autotech AI Breakthrough of the Year Award 2023 ausgezeichnet. Gary Brotman CEO von Secondmind gary.brotman@secondmind.ai www.secondmind.ai Kontakt

18 prostep ivip Symposium 2024: Digital Engineering erfordert nahtlose Kollaboration Neue Digitalisierungsthemen zu adressieren, jüngere Leute für den Verein zu gewinnen, Unternehmen aus anderen Branchen anzusprechen und die internatio- nale Teilnahme am Symposium auszubauen sind strategische Ziele, die sich der prostep ivip Verein gesteckt hat.

prostep ivip Symposium 2024 20 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 „Wir waren jetzt zwei Jahre nicht da und haben gemerkt, dass man an Sicht- barkeit im Markt verliert und auch für Partner und Dienstleister nicht mehr so sichtbar ist“, sagte Andreas Grave, Director Regional Sales Central Euro- pe bei PLM-Hersteller Aras. „Wir haben hier viele Kontakte aufgefrischt, so dass sich der Besuch für uns auf jeden Fall gelohnt hat.“ Ähnlich äußerte sich Daniel Spiess, Managing Director Engineering bei Accenture, einer der weltweit führenden Anbieter für R&D-Transformationen. „Die Teilnahme am Symposium ist für Accenture eine unverzichtbare Gelegenheit, um wertvol- le Netzwerke mit Kunden und Partnern zu knüpfen und aktiv die Zukunft der digitalen Produktentwicklung mitzugestalten.“ Um den Besuch des Symposiums für jüngere Menschen noch attraktiver zu machen, lobte der Verein zum zweiten Mal einen Start-Up-Award für junge Unternehmen aus. In dreiminütigen Kurzvorträgen stellten sich drei Kandi- daten dem Publikum vor: Die Threedy GmbH mit ihrem instant3Dhub, mit dem Unternehmen komplexe 3D-Daten ohne eine aufwendige Infrastruktur für unterschiedliche 3D-Anwendungen nutzen können; die KI-Marktplatz GmbH, die Unternehmen eine Plattform bietet, um KI-Anwendungen bereitzustellen oder zu suchen, und die Firma Secondmind Ltd., die die Automobilentwicklung und -simulation mit Hilfe von Machine Learning be- schleunigen will. Über die App des Symposiums kürten die Teilnehmer*innen den KI-Markt zum klaren Gewinner des mit 2.500 Euro dotierten Awards. „Unsere Plattform ist technisch fertig und steht kurz vor dem Launch“, sagte Rik Rasor, einer der Geschäftsführer des Unternehmens, das aus einem Forschungsprojekt hervorgegangenen ist. BMW und PTC als Premium­Sponsoren Premium-Sponsoren des diesjährigen Symposiums waren Automobilher- steller BMW und PLM-Hersteller PTC. Dr. Julien Hohenstein, VP Processes, Digitalization Governance Idea to Order bei BMW und Jan-Steffen Kuhlmann, VP Idea to Offer, Quality gaben in ihrer Keynote über die Kunst des Digital Engineerings spannende Einblicke in die Digitalisierungsstrategie, mit de- ren Hilfe der der Autobauer die Fahrzeugentwicklung und insbesondere die Entwicklung von Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahren beschleunigen will. Ziel sei es, durch Best-in-Class-Prozesse die Geschwindigkeit zu erhöhen, ohne die Kostensituation zu verschlechtern, sagte Hohenstein. Das bedeute einen starken Druck auf die R&D.

prostep ivip Symposium 2024 22 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Wozu die Generative KI heute schon fähig ist, wurde im Workshop mit dem Titel „From Requirements & Code to Road With Generative AI“ deutlich. Die Macht der KI sei nicht zu unterschätzen, seit sie von uns lernen könne, meinte Chief Futurist Lars Thomson (future matters) im Eingangsvortrag. Er zog es aber vor, statt von „Artificial“ von „Augmented Intelligence“ zu sprechen. Von einem „Artificial Assistant“, mit dem wir in natürlicher Sprache kommu- nizieren können, sei man noch ein paar Jahre entfernt. Thomson prognosti- zierte, dass die KI in den nächsten zehn Jahren zu einer Verzehnfachung der Produktivität führen werde. Im Workshop demonstrierten Vertreter unterschiedlicher Firmen, darunter Accenture, AVL, IAV, Microsoft, PTC und TÜV Süd, die Vorteile des KI-Einsat- zes am Beispiel einer durchgängigen Prozesskette von der Erfassung der Anforderungen mit Codebeamer über ihre Umsetzung in Software-Code mit GitHub bis zur Validierung und Homologation der Funktionen durch den TÜV Süd. Beeindruckend war die automatisierte Umsetzung von Anforderungen in Code mit dem GitHub Copilot. Laut Steffen Linz (IAV) lassen sich im Kreislauf vom Requirements Engineering über die Generierung und das Testen des Codes bis zur Fehleranalyse mit KI-Unterstützung 50 Prozent der Zeit einsparen. Um den Homologationsprozess zu beschleu- nigen hat der TÜV Süd zusammen mit Accenture und Microsoft einen GenAI-basierten Assistenten entwickelt, der weitere Zeiteinsparungen verspricht. Trainingsdaten frühzeitig spezifizieren Um die KI für Entwicklung und Betrieb von Smart Services nutzen zu können, braucht man die richtigen Daten, und das möglichst früh im Prozess. Dr. Maurice Preidel hat im Rahmen seiner Doktorarbeit einen semantischen Ansatz entwickelt, mit dem solche Daten systematischer spezifiziert werden können als durch das klassische Brainstoming. Er sorgt für eine bessere Qualität der Trainingsdaten und damit der KI-Modelle, vermeidet unnötige Iterationen bei der Entwicklung von Smart Services und senkt die Kosten. Außerdem erleichtert er die Zusammenarbeit von Data Scientists und den Fachleuten in den Domänen. Für seine Forschungen hat der Verein Preidel den diesjährigen Scientific Award für die beste Doktorarbeit verliehen (Siehe Interview Seite 31).

Symposium 24 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Neue Formen des Datenaustauschs Vertrauenswürdige Datenräume erlauben neue Formen des Datenaus- tausch und neue Anwendungsfälle, wie Dr. Marvin Hubl (SSC Services) und Yübo Wang (Mercedes-Benz) in einem weiteren Workshop erläuterten. Genau genommen geht es darum, keine Dokumente mehr auszutauschen, sondern Daten mit Hilfe des Eclipse Dataspace Connectors (EDC) zu synchronisieren. Das neue Paradigma ermöglicht es Anbietern, die Souve- ränität über ihre Daten zu behalten und ihre Nutzung zu kontrollieren oder zeitlich zu limitieren. Zwei interessante Anwendungsfälle aus der Industrie präsentierte Sven Forte (CONTACT) in seinem Vortrag über die Anwendung der Asset Administration Shell (AAS) für das Management von Engineering-Daten. Der Hersteller von Motorspindeln GMN nutzt sie zum einen für das Monitoring der IoT-fähigen Spindeln in der eigenen Fertigung; zum anderen kann der Maschinenbauer den Endanwendern seiner Spindeln auf Basis der AAS bzw. der Betriebsdaten unabhängig von den Maschinen, in denen sie verbaut sind, Services wie z.B. Predictive Maintenance anbieten. Dazu wird das Unternehmen die Betriebsdaten seiner Spindeln in einem Gaia-X-konformen Datenraum zusammenführen. PLM­Ablösung bei Knorr­Bremse In diesem Jahr gab es eine Reihe von Vorträgen über die Digitalisierungs- initiativen von Unternehmen, die nicht der Automobil- oder der Flugzeug- industrie angehören. Franziska Freudenberger (Knorr-Bremse) und Markus Kelch (UNITY) stellten ein über sechs Jahre laufendes Mammut-Projekt mit 200 Projektbeteiligten bei Knorr-Bremse vor. Ziel von PLM4Rail ist die Ablösung des alten PDM-Systems, das an 36 Standorten im Einsatz ist und von 7.300 Anwender*innen genutzt wird, durch die PLM-Lösung Windchill. Dazu müssen 2,5 Millionen Teile, 6,1 Millionen Dokumenten und 150 stark kundenspezifisch angepasste Integrationen migriert werden. Größte Heraus- forderung ist der Parallelbetrieb der beiden Systeme mit 1:1-Synchronisation.

Symposium 26 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Projektgruppe CDT nimmt Arbeit auf Bei der Vorstellung der neuen Projektgruppe Collaborative Digital Twin (CDT) des Vereins nahm Handschuh den Faden wieder auf und sagte, dass der asynchrone Datenaustausch eine Hürde bei der Kollaboration sei; sie müsse digitaler und synchroner werden. Es mache auf Dauer keinen Sinn, jedes Mal das ganze Telefonbuch herumzuschicken, wenn sich eine Telefon- nummer geändert habe. Deshalb müssten die Daten über den CDT unter- nehmensübergreifend verknüpft werden. Peter Gerber (Schaeffler Technologies) und Dr.-Ing. Sebastian Schweigert- Recksiek (em:engineering methods) stellten die verschiedene Arbeitspakete der Projektgruppe vor, die zusammen mit Implementierungspartnern einen Demonstrator für den CDT entwickeln wird. Dabei wird sie eng mit anderen Projektgruppen des Vereins und externen Partnern wie Catena-X, ISO und anderen zusammenarbeiten. Bei der Arbeit orientiert sie sich an verschie- dene Use Cases, von denen die ersten drei dank der Vorarbeiten früherer Projektgruppen schon fast fertig sind. Einer der wichtigsten davon ist das kollaborative Requirements-Engineering mit Hilfe direkt verlinkter Anforde- rungen. Nächstes prostep ivip Symposium im BBC Berlin Das nächste prostep ivip Symposium findet am 13. und 14. Mai 2025 im BBC Berlin statt – mit Dassault Systèmes als einem der Premium-Sponsoren. In der abschließenden Keynote gab Dominic Kurtaz, Managing Director Eurocentral, den Zuhörerinnen und Zuhörern einen kleinen Vorgeschmack auf das, was sie dort erwartet: Die Vision eines virtuellen Zwillings, der den Blick in die Vergangenheit erlaubt, um die „Future in Motion“ zu meistern. Ziel sei eine vernetzte und personalisierte Mobility-Erfahrung, so Kurtaz. Um dorthin zu gelangen, müsse man die Komplexität meistern. Mit der KI allein sei das nicht zu schaffen. Um ihre Macht zu nutzen, sei eine Virtual Twin- Strategie erforderlich.

Symposium 28 28 Interview mit Ulrich Ahle, CEO von Gaia-X Auch die Produkt­ entstehung braucht Datenräume Vertrauenswürdige Datenräume sind eine wesentliche Voraussetzung, um die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit in der Produktentwicklung zu verein- fachen. Das ist die feste Überzeugung von Ulrich Ahle, dem CEO von Gaia-X. Ulrich Ahle ist zudem Ehren- mitglied von prostep ivip, wo er 16 Jahre die System- anbieter als Vorstandsmitglied vertreten hat. Im Inter- view erläutert er, wie sich die Initiative zum Aufbau einer sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur in Europa entwickelt hat.

Interview mit Ulrich Ahle 30 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Frage: Ich habe Gaia-X so verstanden, dass Sie nicht die Infrastruktur für diese Datenräume, sondern nur das Regelwerk für ihren Aufbau bereitstellen. Könnte sich an dieser Strategie etwas ändern? Ahle: Nein, daran werden wir nichts ändern. Einige meinten ja am Anfang, Gaia-X wäre der nächste Cloud-Hyperscaler. Das sind wir nicht und wollen wir auch nicht werden. Wir definieren gemeinsam mit der Community die Regelwerke und Standards für einen vertrauensvollen Datenaustausch, bilden sie ab in einem so genannten Trust Framework und implementieren das Ganze im Gaia-X Digital Clearing House. Betrieben werden diese Clearing Houses aber nicht von Gaia-X, sondern von Partnern aus der Community. Frage: Sie hatten Agdatahub und Catena-X als Beispiele für funktionierende Datenräume genannt. Welche anderen Datenräume befinden sich gerade im Aufbau? Ahle: In Summe gibt es derzeit 180 weitere Projekte, von denen 17 es geschafft haben, sich als Lighthouse-Projekte zu qualifizieren. Im Bereich der Fertigungsindustrie wäre da zu nennen EuProGigant, ein Gemein- schaftsprojekt von Partnern aus Deutschland und Österreich zur Schaffung eines Produktionsökosystems, das schon recht weit ist. Ein ganz neues Pro- jekt ist Data4Industry-X, das von der französischen Regierung gefördert wird und an dem Firmen wie Schneider Electric oder der Automobilzuliefe- rer Valeo beteiligt sind. Frage: Und was ist mit Manufacturing-X? Ahle: Manufacturing-X nur der Rahmen für verschiedene Projekte wie Factory-X oder Aerospace-X ist. Diese Projekte sind jetzt mittlerweile gestartet. Das besondere ist, dass hier von Beginn an Länder aus Europa und auch von anderen Kontinenten zusammenarbeiten, um eine globale Interopera- bilität zu ermöglichen. Herr Ahle, herzlichen Dank für das Gespräch

Interview mit Prof. Dr. Rainer Stark, Dr. Maurice Preidel, Alexander Palmisano 32 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Bei der Abendveranstaltung des diesjährigen Symposiums verlieh Prof. Dr. Rainer Stark als Vorstand der Mitgliedergruppe Academia den mit 4.000 Euro dotierten Scientific Award für die beste Doktorarbeit an Dr. Maurice Preidel von der TU Berlin. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis für die beste Masterarbeit ging an Alexander Palmisano von der TU Graz. Gemeinsam mit den Preisträgern erläutert Stark im Interview die Bedeutung der Awards. Frage: Herr Prof. Dr. Stark, welche Bedeutung haben die Scientific Awards für den Verein? Stark: Sie geben zwei wichtige Impulse: Der erste ist, dass wir neue Themen aus der Forschung so aufbereitet bekommen, dass wir sie mit den Lösungen von Anbietern industriefähig machen können. Der zweite ist, dass wir jungen Talenten, die sich mit dieser Thematik auskennen, den Weg in die Community ebnen wollen, damit sie sich vernetzen und mögliche Arbeit- geber finden können. Frage: Herr Dr. Preidel, Herr Palmisano, haben Sie schon einen Arbeitgeber gefunden? Preidel: Ich baue gerade mein eigenes Business im Bereich der Online- Education auf und finde hier natürlich potenzielle Kunden. Deshalb freue ich mich sehr über den Gewinn des Scientific Awards. Palmisano: Ich habe schon einen Arbeitgeber gefunden. Ich bin bei Siemens in Graz gelandet. Frage: Wie viele dieser Scientific Awards hat der Verein bislang verliehen? Stark: Wir haben die Scientific Awards im Jahr 2012 eingeführt und sie mit einer Ausnahme jedes Jahr verliehen, so dass es 24 oder 25 Preise sein müssen. Normalerweise haben wir zwei bis drei, manchmal aber auch vier oder fünf Anwärter für jeden Preis. Frage: Wie sind Sie beide auf die Scientific Awards des Vereins aufmerksam geworden? Preidel: Bei mir lag das nahe, weil Prof. Dr. Stark mein Doktorvater ist und ich schon eine längere Beziehung zum prostep ivip Symposium habe. Polisano: Und ich bin über die AVL, bei der ich meine Masterarbeit geschrieben habe, darauf aufmerksam gemacht worden. Frage: Würden Sie kurz auf den Punkt bringen, was Sie in Ihrer Master- bzw. Ihrer Doktorarbeit untersucht haben? Preidel: Für meine Doktorarbeit habe ich eine Methode entwickelt, mit der ich in einer frühen Phase der Produktentwicklung die Daten spezifizieren kann, die ich brauche, um die KI für meine Smart Services zu trainieren. Diese Daten generiere ich normalerweise erst, wenn das Produkt gebaut ist. Daher muss ich mir früh und systematisch Gedanken darüber machen, was ich benötige, um hinterher teure Iterationen zu vermeiden. Palmisano: In meiner Masterarbeit ging es hauptsächlich darum, den Gesundheitszustand der Battery Management Unit von Elektrofahrzeugen zu bestimmen und dabei zwei Welten zu vereinen: Die Zelldaten, die schon vor der Entwicklung des Battery Packs vermessen werden, weil man ihre Eigenschaften kennen muss, und das von einer Fahrzeugflotte generierte Datenset. Ziel war es, ausgehend von Zell- und Flottendaten die Vorher- sagen für die Lebensdauer der Batterien zu verbessern.

Symposium 34 Interview mit Frank Möring, Vice President bei PTC Mehr Unterstützung bei der Software­ Entwicklung PLM-Software-Hersteller PTC war neben BMW der Hauptsponsor des diesjährigen prostep ivip Symposi- ums. Frank Möring, Vice President Solutions Consulting CER bei PTC, schilderte in seiner Keynote die Heraus- forderungen, vor denen die Automobilindustrie mit Blick auf die Software-Entwicklung steht. Im Interview erläutert er, wie PTC auf diese Herausforderungen reagiert hat.

Interview mit Frank Möring 36 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Frage: Was sind die besonderen Stärken dieser beiden Werkzeuge? Möring: Codebeamer ist eine web-basierte Technologie für die agile Soft- ware-Entwicklung, die bei Entwicklern und Administratoren gleichermaßen eine hohe Akzeptanz hat. Mit pure::variants erweitern wir unser Lösungs– angebot um das Software-Varianten-Management, d.h. die Möglichkeit, Software-Konfigurationen abzubilden, damit ich z.B. nachvollziehen kann, welches Fahrzeug welcher Baureihe in welchem Baumonat welche Soft- ware-Stand auf welchem Steuergerät hat. Das ist eine Herausforderung, die viele Automobilhersteller versucht haben, durch Inhaus-Software zu lösen. Frage: Wie lange wird es dauern, bis die Lösungen soweit integriert sind, dass sie z.B. zwischen Codebeamer und pure::variants Daten austauschen können? Möring: Da gibt es gute Neuigkeiten: Sowohl zwischen pure::variants und Codebeamer als auch zwischen pure::variants und Windchill RV&S gab es schon vor der Akquisition gute Schnittstellen. Wir arbeiten jetzt an einer noch besseren Integration der Werkzeuge, sind aber auch offen für Werk- zeuge anderer Hersteller. Frage: Welche Rolle spielt das Thema Artificial Intelligence, das Sie in Ihrer Keynote ansprachen, für die Software-Entwicklung im Fahrzeug? Möring: Artificial Intelligence hat durch die Fortschritte in den letzten Jahren das Potential, sehr kurzfristig signifikante Verbesserungen in der Software-Entwicklung zu generieren. Ein Beispiel: Im Bereich des Anforde- rungsmanagements, sind komplexe Aufgaben mit vornehmlich Text-, Bild- oder Videodaten zu bewältigen. Diese Daten eignen sich besonders gut, um mit GenAI-Technologie in kürzerer Zeit eine höhere Qualität im Prozess zu erreichen. Man darf nicht vergessen, dass es für ein Fahrzeug Hunderttausende von Anforderungen gibt, die alle formalen Qualitäts- ansprüchen genügen müssen, aber auch inhaltlich z.B. auf Konformität überprüft werden müssen. Das kann die AI mit Hilfe von Large Language Modellen schon heute leisten. Der zweite Punkt ist, dass die AI hilft, diese großen Datenmengen zu verstehen. Der Nutzer kann mit den Daten inter- agieren und z.B. ganz konkret fragen, wie viele Anforderungen es bezüglich einer Sitzschale gibt. Frage: Für die eigentliche Software-Generierung sehen Sie keine Einsatz- möglichkeiten? Möring: Doch, doch. Es gibt auf dem Symposium genau dazu einen Work- shop, in dem die Teilnehmer einen kompletten Durchlauf des V-Modells sehen werden, der in jedem Schritt mit AI unterstützt wird. Da geht es dann auch darum, über definierte Anforderungen mit z.B. dem Microsoft GitHub automatisiert Code zu generieren. Wir sind also dabei, diese Automatisie- rung auch auf den Prozess der Code-Generierung anzuwenden.

Symposium Symposium 38 Interview mit Jan-Steffen Kuhlmann, Vice President Idea to Offer, Quality bei der BMW Group IT Die AI ist eine Unterstützung für den Ingenieur „Die Kunst des Digital Engineerings“ lautete der Titel der Keynote, die Jan-Steffen Kuhlmann, Vice President Idea to Offer, Quality bei der BMW Group IT zusammen mit Dr. Julien Hohenstein, Vice President Processes, Digitalization, Governance auf dem prostep ivip Symposium hielt. Im Interview erläutert er, welche Rolle dabei die Künstliche Intelligenz spielt. Frage: Herr Kuhlmann, nehmen Sie zum ersten Mal am prostep ivip Sympo- sium teil? Kuhlmann: Ja, das hängt mit meiner neuen Rolle zusammen. Ich habe im Juli 2023 die Gesamtverantwortung für die IT im R&D-Bereich über- nommen. Vorher war ich fünf Jahre lang für die Transformation der IT-Infra- struktur der BMW Group tätig. Frage: Was ist die Idee hinter den neuen Digitalisierungs-Einheiten bei der BMW Group? Kuhlmann: In Summe ist das eine Unternehmensinitiative, die ihren Ursprung in der Produktion und Logistik hat. Dort gibt es eine Digitalisierungseinheit für moderne Technologie, die sich direkt am jeweiligen Prozess orientiert. Das haben wir als Vorbild genommen und in allen Business Units eine Ein- heit geschaffen, die sich um die Verwendung neuer Technologien in dem jeweiligen Prozess kümmert, weiterhin haben wir dort auch die Governance der Prozess-Ownerschaft aufgehängt, weil sich die Prozessabläufe im Rahmen der Digitalisierung massiv verändern werden.

40 Überarbeitung der DIN SPEC 91383 – JT Industrielles Anwendungspaket (JTIAP) Bernd Watzal, Mercedes-Benz AG Lars-Christian Bütow, :em engineering methods AG Die DIN SPEC 91383 JT Industrielles Anwendungs- paket wurde 2018 initial veröffentlicht und 2021 erst- malig überarbeitet. In dieser DIN SPEC wird der Nutzen von JT für die Verwendung und den Einsatz in der Anwendungsindustrie dargestellt. Sie baut auf der ISO 14306 auf.

Überarbeitung der DIN SPEC 91383 42 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Die DIN SPEC 91383 ist eine offene, herstellerunabhängige, dem aktuellen Stand der Technik entsprechende, lizenzfreie Spezifikation, die auf ISO 14306 (JT file format specification for 3D visualization) und ISO 10303-242 (STEP AP242 Domain Model XML) aufbaut, siehe Abbildung 1. Abbildung 1: Das modulare Konzept der DIN SPEC 91383 – JT Industrielles Anwendungs- paket Sie schafft Klarheit und Investitionssicherheit für Vendoren, entsprechende Funktionalitäten für die Anwendungsindustrie bereitzustellen, was sich in den umfangreichen auf dem Markt verfügbaren Lösungen und Tools wider- spiegelt. Überarbeitung der DIN SPEC Abbildung 2: Die Konsortial mitglieder der DIN SPEC 91383 Aktualisierung Nachdem der prostep ivip Verein die Aktualisierung der DIN SPEC im Sep- tember 2023 offiziell beantragt hatte, formierte sich das für einen solchen Vorgang erforderliche Konsortium aus den Projektgruppen des prostep ivip Vereins und des VDA. Die konstituierende Sitzung (Kick Off) fand im Januar 2024 statt, auf welcher die Vertreter von Mercedes als Konsortialleitung gewählt wurden. Es folgten im Februar und März zwei Arbeitstreffen, in denen die zu aktualisierenden Inhalte abgestimmt wurden. Besonderes Augenmerk lag auf der Aktualisierung der Anwendungsfälle. Obsolete Use

44 FAICE – ein innovativer Ansatz zur kollaborativen Nutzung von KI im Engineering Ruslan Bernijazov, Rik Rasor, AI Marketplace GmbH Rachel Bauer, prostep ivip e.V. Angestoßen durch rege Diskussionen bei den Sym- posien 2023 und 2024 sowie den Ergebnissen einer Umfrage, die Ende 2023 im prostep ivip Verein durch- geführt wurde (siehe auch PDJ-Artikel „Multilaterale Kollaboration auf Plattformen), startete am 07.05.2024 das Projekt „FAICE – Framework for AI-Enabled Collaborative Engineering“ offiziell mit einem virtuellen Kickoff-Termin. Mit über 50 internationalen Teilnehmern verschiedenster Unternehmen und Branchen zeigte das Meeting das große Interesse der Community am Thema Künstliche Intelligenz für das kollaborative Engineering.

FAICE 46 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Dem Kickoff vorangegangen war bereits die Entwicklung eines ersten Demonstrators anhand eines beispielhaften Use Cases Ende 2023 (siehe Bild 1). Dazu wurde der Fall einer OEM-Supplier Interaktion betrachtet, in der der fiktive OEM „OhmElectra“ gezielt Zugriff auf einzelne Werksnormen für einen bestimmten Supplier („DriveControl“) gewährt. Eine gemeinsame KI-Lösung zur Prüfung von Anforderungsdokumenten sollte nun die Konfor- mität von Anforderungen mit verschiedenen Normen überprüfen und auf Verstöße hinweisen. Dabei haben einzelne User unterschiedliche Berechti- gungen: Teilweise sind Normen öffentlich verfügbar (z.B. als Teil von Geset- zen), teilweise handelt es sich um lizensierte Dokumente, teilweise um Werksnormen, die nur im Rahmen einer bestimmten Kollaboration verfüg- bar gemacht werden dürfen. Dazu wurde ein Rahmenwerk entwickelt, dass den Zugriff einer Chatbot-Lösung zum Anforderungsabgleich auf die ent- sprechenden Normen individuell je Anwender steuert und deterministisch festlegt. Die teilweise sensitiven Daten (siehe Werksnormen) können also nur von Usern mit berechtigtem Zugriff herangezogen werden zum auto- matischen Abgleich mit Anforderungen. Die Daten fließen dabei nicht in das KI-Modell selbst ein, sondern werden über ein separates Backend nur für einzelne Abfragen hinzugezogen. Dies verhindert einen unberechtigten Zugriff über das KIModell selbst mit Methoden wie Prompt Injection. Bild 2: konzeptuelle Darstellung des Rahmenwerks zur kollaborativen Nutzung von KI im Engineering

48 KI-Marktplatz: Wie Künstliche Intelligenz das Engineering neu definiert Rik Rasor, AI Marketplace GmbH Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Produktentwicklung verändert grundlegend die Art und Weise, wie Unternehmen neue Produkte entwer- fen und umsetzen. In diesem Artikel werden die vielsei- tigen Anwendungen von KI im Engineering entlang des etablierten V-Modells der Produktentwicklung beleuch- tet, von der Anforderungserstellung bis zur Validierung. Zudem wird auf die zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen dieser Technologie eingegangen.

Wie Künstliche Intelligenz das Engineering neu definiert 50 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 2. Anforderungserhebung: Die Anforderungserhebung ist oft ein zeitauf- wändiger Prozess, der durch KI erheblich vereinfacht werden kann. Ein kon- kreter Use Case ist die Lastenheftanalyse. Hierbei werden Anforderungen aus umfangreichen Dokumenten automatisiert extrahiert, klassifiziert und bewertet. Dies spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Präzision und Vollständigkeit der Anforderungen, was wiederum die Basis für einen erfolgreichen Entwicklungsprozess bildet. 3. Systementwurf: Im Systementwurf spielt die Erstellung von MBSE- Systemmodellen und Mehrdomänenmodellen eine wichtige Rolle. Diese Modelle helfen dabei, das Systemverhalten auf ganzheitlicher Ebene mit verschiedenen Varianten zu verstehen. SysML-Modelle, die als grafische Modellierungssprachen zudem auf einer Repräsentation in XML basieren, werden durch SysML v2 zusätzlich um eine textuelle Notation erweitert. Ähnlich wie in der Softwareentwicklung, wo große Sprachmodelle bereits heute Code generieren, können zukünftig auch Architekturmodelle auto- matisch erstellt werden. Naheliegende Anwendungen sind die Ableitung von Modellen aus Anforderungen, die Prüfung der Modelle auf semanti- sche und syntaktische Konsistenz, die textuelle Erklärung von Diagrammen und Modellen für Personen ohne Modellierungsexpertise z.B. indem ein Systemmodells als formale Wissensrepräsentation für Chat-Assistenten genutzt wird. 4. Spezifischer Entwurf (Software, Mechanik, E/E): Für den spezifischen Entwurf in den Bereichen Software, Mechanik und Elektrik/Elektronik (E/E) bietet KI ebenfalls zahlreiche Vorteile. Ein Beispiel ist das PCB-Design (Printed Circuit Board), wo KI-Algorithmen das Routing und die Optimierung von Schaltplänen übernehmen können. Auch die Interpretation von Schalt- plänen und die Co-Piloten in der Softwareentwicklung können durch KI erheblich verbessert werden. Im mechanischen Entwurf kann generatives Design genutzt werden, um innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Designalternativen zu erstellen und zu bewerten. Ein weiteres Beispiel in der Mechanik ist das intelligente Gleichteilemanagement. Solche Lösungen Bild 1: Beispiele für KI-Anwendungen entlang des V-Modells

Wie Künstliche Intelligenz das Engineering neu definiert 52 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Bild 2: Entwicklung von Generativer KI bei Entwicklungsartefakten wie z.B. CAD – heute und zukünftig Kinderschuhen und Artefakte erinnern an Klemmbausteine, aber die Ent- wicklung schreitet voran und könnte in naher Zukunft auch im Engineering- Bereich neue Möglichkeiten eröffnen (vgl. Bild 2). Die Rolle des Entwicklers Eine der häufigen Fragen in diesem Zusammenhang ist, ob KI menschliche Entwickler ersetzen wird. Tatsächlich dient KI eher als Werkzeug zur Unter- stützung der Entwickler (vgl. Bild 3). Routineaufgaben wie das Suchen von Daten und das Erstellen von Dokumentationen können von KI übernommen werden, wodurch Entwickler mehr Zeit für kreative und komplexe Aufgaben gewinnen. Diese Symbiose ermöglicht es, die Stärken der menschlichen Intelligenz mit der Effizienz der KI zu kombinieren. Die Frage ist also weniger, welche Art von Jobs in der Entwicklung durch KI ersetzt wird, sondern viel- mehr, welcher Teil oder welche Tätigkeit von jedem Job zukünftig durch KI unterstützt werden kann. Der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel erfordern zudem innovative Lösungen, um das Wissen erfahrener Mitarbeiter zu bewahren und weiterzugeben. KI kann dabei helfen, diese Herausforde- rungen zu bewältigen, indem sie als Wissensspeicher und -vermittler fungiert. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologie wird es ermöglichen, diese Barrieren zu überwinden und die Integration von KI in die Produktentwicklung weiter zu verbessern. Vorteile der KI­Integration, Herausforderungen und Zukunftsaussichten Die Vorteile der Integration von KI in die Produktentwicklung sind vielfältig. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Verkürzung der Time-to-Market. Durch schnellere und präzisere Entwicklungsprozesse können Produkte schneller auf den Markt gebracht werden. Dies ist besonders in wettbewerbsintensiven Branchen ein entscheidender Vorteil. Zudem ermöglicht die Optimierung

54 Künstliche Intelligenz im PLM nutzbar machen Marianne Michaelis, Leif Sabellek, Christian Stürmer CONTACT Research PLM-Systeme sind eine gute Datenquelle für KI- Projekte. Kniffliger ist die Frage nach geeigneten Use Cases und praktikablen Lösungswegen. Hier hilft eine klare Vorstellung vom Nutzen der potenziellen KI-Anwendung und ein Schritt-für-Schritt-Ansatz.

Künstliche Intelligenz im PLM nutzbar machen 56 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 CONTACT Research will diese Einschränkungen durch ein LLM umgehen und Enterprise Search so erweitern, dass Kunden zukünftig auch ungenaue Begriffe, Synonyme und in Sätzen formulierte Fragen für ihre Suche verwen- den können. Vor seinen ersten Experimenten mit einem LLM evaluierte das KI-Team zunächst, welche Datenquellen die Anforderungen an Menge, Qualität, Verfügbarkeit und Sicherheit erfüllten. Diese Kriterien sind generell für jedes KI-Projekt zu klären: n Der Datensatz muss groß genug sein, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen – aber nicht übermäßig groß. Dies würde zu Projektstart längere Bearbeitungszeiten und den Erwerb von Rechenressourcen bedeuten und schnelle Fortschritte behindern. n Der Datensatz muss eine ausreichend hohe Eingangsqualität bieten, um die Vor- und Nachteile der getesteten Methoden realistisch bewerten zu können. n Ratsam ist es eine Datenquelle für den ersten Ansatz zu wählen, die entweder bereits verfügbar oder leicht zugänglich ist, um die Lösungs- findung zu beschleunigen. n Zudem ist der Schutz von unternehmensinternem Know-how oder perso- nenbezogenen Daten zu beachten. Je nach den verwendeten Tools und Methoden ist das nicht immer gewährleistet, zum Beispiel bei der Daten- verarbeitung auf externen Servern. Entweder muss man den Datensatz entsprechend auswählen oder Anonymisierungs- beziehungsweise Ver- schlüsselungsmethoden nutzen, um kritische Informationen auszuschlie- ßen. CONTACTs Dokumentationsportal dient als Datenquelle für das LLM-Projekt. (Bild: CONTACT Software)

Künstliche Intelligenz im PLM nutzbar machen 58 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Die Infrastruktur Auf dem Weg zu seiner prototypischen Lösung stieß das Team auf einige Aspekte, die es im Vorfeld nicht berücksichtigt hatte. Hier einige Tipps aus der Praxis zu der benötigten Infrastruktur aus KI-Pipeline, Vektordatenbank, Computerkapazität und Datenbankstruktur: n Sie können die Verarbeitungspipeline für Ihr LLM-Projekt entweder auf eigene Faust programmieren oder Frameworks nutzen – je nachdem, welche Option am besten für eine schnelle Entwicklung der jeweiligen KI-Anwendung geeignet erscheint. n Es gibt eine Vielzahl von Vektordatenbanken. Wir haben eine einfach ein- zurichtende und zu bedienende Datenbank gewählt, und sie zunächst aus der Cloud und später als lokale Installation genutzt. Bei den meisten Anbietern haben Sie beide Optionen. Die Testumgebung für die semantische Suche wird als Web-Service bereitgestellt. (Bild: CONTACT Software)

60 Digitale Zwillinge im Produktlebenszyklus effektiv einsetzen Wolfgang Rüdell, Principal Business Analyst bei Transition Technologies PSC Bereits seit einigen Jahren setzen sich Digitale Zwillin- ge in der Produktentwicklung durch und werden erfolg- reich für die Simulation verschiedener Produktaspekte genutzt. Auch in späteren Phasen des Produktlebens- zyklus finden Digitale Zwillinge Anwendung z.B. in AR-Anwendungen bei der Wartung von Anlagen.

Digitale Zwillinge im Produktlebenszyklus effektiv einsetzen 62 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Je nach Anwendung unterscheidet man verschiedene Arten von Digitalen Zwillingen: n Komponentenzwillinge: Bilden eine Komponente in einem Produkt / Digitalen Zwilling ab n Asset-Zwilling: Beschreibt ein Produkt oder eine Maschine n System- oder Unit Zwilling: Bilden ein System oder Anlage ab, die aus verschiedenen Assets besteht n Prozess-Zwillinge: Beschreiben die Zusammenarbeit verschiedener Zwillinge über einen definierten Zeitbereich Allgemeiner Produktlebenszyklus Der Produktlebenszyklus beschreibt alle Phasen, die ein Produkt von der Idee über die Entwicklung bis hin zur Entsorgung / Verdrängung aus dem Markt durchläuft. In der Literatur finden sich viele verschiedene Diagramme die einen Produktlebenszyklus beschreiben. Intrinsischer Produktlebenszyklus: Betrachtung des Produktes von der Idee bis zur Entsorgung: Bedürfnisse, Probleme, Unternehmensziele → Produktplanung → Entwick- lung, Konstruktion → Fertigung, Montage, Prüfung → Vertrieb, Beratung, Verkauf → Gebrauch, Verbrauch, Instandhaltung → Recycling, Thermische Verwertung, Deponie Parallel erfolgen Produktverfolgung und Produktüberwachung. Betriebswirtschaftlicher Produktlebenszyklus: Betrachtung der Marktpräsenz eines Produktes (Pahl, Beitz, Feldhausen, & Grote, 2007) i l g n u k c w t n e t k u d o r P r u z g n u t i e r e b r o V phase g Einführungs- n u r h ü f n e t k u d o r P i Wachstum und Reifephase Sättigungsphase Verfallphase Umsatz Gewinn Gewinn Kosten Verlust Z it Zeit Umsatz, Gewinn g n u n a p l t k u d o r P Kosten, Verlust

Digitale Zwillinge im Produktlebenszyklus effektiv einsetzen 64 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Die am weitesten verbreitete Anwendung von Digitalen Zwillingen ist die Verwendung für unterschiedliche Simulationen. Diese können von einfa- chen Bauteilberechnungen der Festigkeit bis hin zu komplexen System- simulationen reichen. Dabei können unterschiedliche Informationen erho- ben werden: Belastungen, Verhalten unter bestimmten Randbedingungen, Optimierung und viele mehr. Neben der Produktentwicklung werden Simu- lationen auch im Bereich der Fertigung eingesetzt, um bereits vor dem ers- ten Prototyp die Fertigung zu optimieren. Dies ermöglicht bereits zu Beginn der Produktentwicklung, Entscheidungen zu treffen, die eine wirtschaftliche Fertigung ermöglichen. Die Anwendung von Digitalen Zwillingen im Vertrieb und Betrieb ist aktuell noch nicht die Normalität für viele Unternehmen. Es ergeben sich hier Möglichkeiten durch die Verwendung von AR, dass Kunden und Anwender bereits vor der Fertigung eines Produktes, Erfahrungen sammeln. Diese vir- tuelle Erfahrung bestärkt Kunden in ihrer Entscheidung, das beste Produkt auszuwählen. Dies führt zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit, die sich positiv auf die Kundenbindung auswirkt. Zusätzlich können digitale Zwillinge während der Anwendung einen wert- vollen Betrag leisten, Ausfallzeiten zu minimieren und Wartungsarbeiten zu beschleunigen. Dies wird durch die Simulation von z.B. Schädigungspara- metern basierend auf dem realen Nutzungsverhalten erreicht. Zusätzlich kann eine anstehende Wartung auf Grundlage eines digitalen Zwillings detailliert geplant und simuliert werden, wodurch Servicekräfte bestmöglich vorbereitet mit dem notwendigen Equipment und Ersatzteilen die Wartung durchführen können. Hierbei werden die Arbeiten wieder digital dokumen- tiert und komplexen Aufgaben durch AR unterstützt. Am Ende der Lebens- dauer eines Produktes kann anhand eines digitalen Zwillings eine mögliche alternative Verwendung oder bestmögliche Entsorgung geplant und simu- liert werden.

Digitale Zwillinge im Produktlebenszyklus effektiv einsetzen 66 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 In der Fertigung kommen nun verschiedene Digitale Zwillinge zusammen. Zum einen vom Unternehmen selbst erzeugte z.B. von Produkten oder selbst entwickelten Vorrichtungen, Werkzeugen und zum anderen von externen Lieferanten und Partnern (z.B. eines Bearbeitungszentrum). Sollten Unternehmen ihre Fertigungsentwicklung und Fertigungsprozessdefinition in einem PLM-System verwalten, gilt hier das gleiche Vorgehen wie bei der Produktentwicklung. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte ein System gewählt werden, das eine Verlinkung der Digitalen Zwillinge zu den Fertigungsda- ten und den Produkten zulässt. Dadurch ist sichergestellt, dass diese bei der Veränderung des Produktes verwendet werden können oder notwendige Anpassungen der Zwillinge frühzeitig erkannt werden. Die Verwaltung Digitaler Zwillinge für bereits ausgelieferte Produkte wurde in der Vergangenheit nur unzureichend behandelt und meist als eigenstän- diges Objekt ohne Verlinkungen abgelegt. Aufgrund der immer besser werdenden Digitalen Zwillinge und deren Anwendungsmöglichkeit wurde ein Konzept entwickelt das als AAS (Asset Administrative Shell) bekannt ge- worden ist. Organisationen wie die IDTA haben sich dem Thema angenom- men und entwickeln Vorgaben und Standards wie Informationen, die einen Digitalen Zwilling definieren, standardisiert abgelegt werden können. Damit ist es nun auch möglich, Digitale Zwillinge untereinander zu verknüpfen und somit neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Bei einer ausgelieferten Maschine kann so neben dem Digitalen Zwillings der Maschine auch die Digitalen Zwillinge ihrer Komponenten einfach aufgerufen und geprüft werden, ob ein Ersatzteil eines anderen Lieferanten verwendet werden kann oder nicht. Diese Informationen sind auch für Unternehmen wichtig die für die Entsorgung der Produkte zuständig sind. Aufgrund der durch- gängigen Zwillinge sind Detailinformation schnell zugänglich und ermögli- chen eine effiziente und Umweltverträgliche Entsorgung. Allerdings zeigt sich hier, dass es noch eine große Aufgabe in diesem Bereich ist, das Knowhow der Unternehmen zu schützen. Wichtig ist, dass Digitale Zwillinge mit unterschiedlichen Details erstellt werden, so dass z.B. ein Endanwender nur Informationen bekommt, die zum Betrieb und Wartung notwendig sind, ein Servicepartner wiederum mehr Details erhält, um seine Dienstleistung optimal an die Anforderungen der Kunden anzu- passen. Der Hersteller hat den vollständigen Digitalen Zwilling und kann diesen nutzen, um seine Produkte kontinuierlich zu verbessern und seine Produktpalette gezielt auf die Anwender abzustimmen.

68 Digitalisierung des Produktentstehungsprozesses: Integration der VDA 231­300 in die DIN SPEC 91383 Jonas Rothe, Director Business Development, material.one AG Die fortschreitende Digitalisierung beeinflusst alle Bereiche der industriellen Produktion, insbesondere den Produktentstehungsprozess. Ein bedeutender Schritt in diesem Kontext ist Integration der VDA- Empfehlung 231-300 in die DIN SPEC 91383 – hin zu einer gesteigerten Standardisierung und digitalisierten Zukunft des Produktentstehungsprozesses. Dies trägt wesentlich dazu bei, im Entwicklungs-/Innovations- prozess (nicht nur) in der Automobilindustrie die Effizi- enz zu steigern und die Time-to-Market zu verkürzen.

Integration der VDA 231-300 in die DIN SPEC 91383 70 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Sicherer Datenaustausch über Industry Cloud Netzwerke Der Austausch von standardisierten Daten im PEP erfolgt idealerweise über Industry Cloud Netzwerke, die Datensicherheit und -integrität gewährleisten. Diese Cloud Software Lösungen bieten eine sichere Infrastruktur für den Zugriff auf und die Nutzung von Material-und Produktdaten. Sie ermögli- chen es den Beteiligten, produktiv und sicher zu kommunizieren und Daten auszutauschen, was die Effizienz und Qualität der Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette erhöht. Zum Beispiel werden Informationen aus Dokumenten, die in verschiedenen Dateiformaten vorliegen (z.B. pdf oder xlsx) konsequent digitalisiert, um die Daten sicher und über automatisierte Prozesse für den weiteren Austausch zu nutzen. Update: Zum Beispiel werden relevante Daten aus verschiedenen Doku- menten, die zunehmend in verschiedenen Dokumenttypen vorliegen (z.B. pdf oder xlsx), konsequent digitalisiert. Dadurch können die gewonnenen Daten sicher und über automatisierte Prozesse für den weiteren Austausch genutzt werden. Das ist besonders wichtig für die Verarbeitung der Daten in den jeweiligen Folgeprozessen und den damit verbundenen Systemen. Bild 2: Beispiel eines Eigen- schaftsfelds im JT ToGo Viewer (Quelle: VDA)

Integration der VDA 231-300 in die DIN SPEC 91383 72 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Nutzung von Materialdatenbanken während der Entwicklung Während der Entwicklung können Konstrukteure auf eine Materialdaten- bank mit standardisierten Konstruktionsmaterialien zugreifen. Diese Daten werden in das JT-File integriert, wobei die wichtigste Information die ID ist, die den Rückschluss auf den Datensatz in der Datenbank ermöglicht. Dies stellt sicher, dass alle Beteiligten entlang der Lieferkette auf konsistente und genaue Informationen zugreifen können. Diese Methode fördert die Wirt- schaftlichkeit und Genauigkeit im Entwicklungsprozess. Die Gewährleis- tung des richtigen Materialeinsatzes ist hierbei ebenfalls abgesichert. Unterstützung der Sublieferanten und automatisierte Prüfpläne Sublieferanten profitieren ebenfalls von dieser Standardisierung, da sie die notwendigen Informationen zur Planung und Herstellung der Bauteile erhalten. Der Zugriff auf die Materialdatenbank ermöglicht es ihnen, die benötigten Daten für den Bemusterungs- und Freigabeprozess einzusehen. Idealerweise ist die Materialdatenbank mit einer Anforderungsdatenbank für Industrienormen und Werksnormen des OEMs verbunden. Cloud basierte Software-Plattformen wie material.one unterstützen diesen Prozess, indem sie automatisiert Design Validation Pläne (DVPR) mit detaillierten Bild 4: Screenshot aus Produktfreigabeprozess gemäß VDA 231-300: Bauteile in Baumstruktur mit unterschiedlichen Prüfanforderungen (Quelle: material.one AG)

74 Multilaterale Kollaboration auf Plattformen Rachel Bauer, prostep ivip e.V. Prof. Dr.-Ing. Stephan Husung, Technische Universität Ilmenau Die Entwicklung von Produkten und Produkt-Service- Systemen findet zunehmend verteilt in Wert- schöpfungs netzwerken statt. Plattformen, insbeson- dere Daten räume, bieten vielversprechende Ansätze für diese multilaterale Kollaboration. Allerdings sind noch technische, rechtliche und andere Herausforde- rungen zu bewältigen, bevor diese Plattformen im großen Maßstab industriell genutzt werden können. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Herausforderungen und die Chancen einer multilate- ralen, plattform basierten Zusammenarbeit genauer zu ermitteln. Einen ersten Einstieg hierzu bietet eine Umfrage, die vom prostep ivip e.V. und dem Fach- gebiet Produkt- und Systementwicklung der TU Ilmenau durchgeführt wurde.

Multilaterale Kollaboration auf Plattformen 76 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Entwicklungsentscheidungen müssen immer auf der Grundlage valider Informationen getroffen werden. Im Kontext von Wertschöpfungsnetzwerken besteht der Bedarf, diese Informationen über eine konsistente gemeinsame Datenbasis sicher bereitzustellen und zu nutzen. Dabei muss die gemein- same Datenbasis sowohl den Austausch zwischen verschiedenen Entwick- lungspartnern, als auch den Austausch zwischen verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus ermöglichen (siehe auch Bild 1). Um diese Komplexität zu beherrschen, gewinnen plattformbasierte Kolla- borationsansätze für die Industrie zunehmend an Bedeutung (siehe auch „Collaborative Model-Based Systems Engineering Using Dataspaces and SysML v2“ von Li, Faheem und Husung, erschienen in Systems 12, 2024). Insbesondere Datenraum-Initiativen wie Gaia-X, Catena-X oder Manufactu- ring-X bieten vielversprechende Ansätze. Derzeit bestehen jedoch noch zahlreiche Unsicherheiten und technische Hürden, die eine umfassende Überführung von Wertschöpfungsprozessen auf entsprechende Kollabora- tionsplattformen erschweren bzw. verhindern, insbesondere im Bereich der Produktentwicklung. Um diese Herausforderungen, aber auch die zukünftigen Potentiale platt- formbasierter Produktentwicklung konkreter zu beleuchten, hat der prostep ivip e.V. gemeinsam mit dem Fachgebiet Produkt- und Systementwicklung der TU Ilmenau eine Umfrage entwickelt und anhand dieser Umfrage unter den Mitgliedern des prostep ivip Vereins die Herausforderungen, Chancen und Risiken plattformbasierter, kollaborativer Produktentwicklung aus industrieller Sicht erfasst. Bild 1: Notwendigkeit der Kollaboration zwischen verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus sowie zwischen Partnern des Wertschöpfungsnetzwerks

Multilaterale Kollaboration auf Plattformen 78 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Neben den aktuellen Herausforderungen und Voraussetzungen für die multilaterale, plattformbasierte Kollaboration wurden im Rahmen der Um- frage auch Zukunftsszenarien als hypothetischer Ausblick entwickelt. Ziele der Teilnehmer für eine künftige Kollaboration waren dabei die Verlinkung von Daten ohne Redundanzen, volle Interoperabilität ohne Diskontinuitäten, synchrone Echtzeit-Zusammenarbeit und eine vertrauensvolle, einfache und effiziente Kommunikation unter Wahrung der Interessen und Rechte der Kollaborationspartner. Als Hindernisse auf dem Weg zu einer solchen Kollaboration wurden Sicherheitsrisiken und Bedenken bezüglich der IP- Sicherheit (insbesondere in der Zusammenarbeit mit Wettbewerbern), technische Hindernisse (Schwierigkeiten bei der Systemintegration und Dateninteroperabilität, Leistungs- und Kostenschwierigkeiten), sowie Schwierigkeiten bei der Etablierung gemeinsamer Prozesse über Unterneh- mensgrenzen hinweg identifiziert. Vor dem Hintergrund der genannten Herausforderungen: zuverlässiger IP- Schutz, Interoperabilität von Systemen und Prozessen, Sicherheit bezüglich der Nutzungs- und Eigentumsrechte geteilter Daten, Haftungssicherheit sowie Qualität, Aktualität und Verfügbarkeit der Daten, stellt sich insbe- sondere die multilaterale, plattformbasierte Kollaboration im Bereich des Engineerings heute vielfach noch schwierig dar. Erschwert wird dies durch die Heterogenität, Komplexität, Sensitivität und Dynamik der Daten im Engineering sowie durch ihr hohes Volumen. Wie die Umfrage zeigen konnte, liegen aktuell noch starke Unsicherheiten bezüglich der industriellen Nutzung von Plattformen für die multilaterale Kollaboration im Engineering vor. Diese verhindern aktuell eine volle Nutzung der Potentiale dieser Kolla- borationsform und das Erschließen neuer Geschäftsmodelle. Neben dem Mehrwert für die Entwicklungspartner durch die multilaterale, plattformbasierte Kollaboration können durch diese Ansätze auch völlig neue Geschäftsmodelle auf Seiten der Zulieferer und Dienstleister entstehen, die u.a. ihre Dienstleistungen sowie die eingebrachten Daten monetarisieren können. Die Konzeption und Bewertung möglicher neuer Geschäftsmodelle in Verbindung mit angepassten Kooperationsmodellen im Wertschöp- fungsnetzwerk ist ein Schwerpunkt weiterer Aktivitäten.

80 Identifizierung von Diensten für dezentralisierte Daten­Ökosysteme im Rahmen von Gaia­X Sonika Gogineni, Cansu Tanrikulu, Dr. Kai Lindow Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik Maximilian Stäbler Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Institut für KI-Sicherheit Mit der Beschleunigung der digitalen Transformation sind Daten zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor für Unternehmen geworden (Otto et al. 2022). Ursprünglich waren Daten nur ein Nebenprodukt von Prozessen; heute sind sie ein wertvolles Asset und sogar ein eigenes Produkt (Fraunhofer-Gesellschaft 2016). In der heutigen Zeit müssen Daten verfügbar sein und auf sichere Weise von mehreren Parteien geteilt werden, um Datenschutz und Interoperabilität zu gewährleisten (Zheng and Cai 2020). Dies bringt eine Reihe von Sicherheitsanforderungen mit sich. Eine Lösung für die gemeinsame Nutzung von Daten ist die Verwendung von Datenräume. Datenräume ermöglichen einen sicheren und zuverlässigen Datenaustausch, ohne dass eine physische Daten- integration oder ein gemeinsames Datenbankschema erforderlich ist (Otto et al. 2022). Datenräume unter- stützen die Datensouveränität und den Datenschutz, die in unserer vernetzten Welt von zentraler Bedeu- tung sind. (Schleimer and Duparc 2023).

Dezentralisierte Daten-Ökosysteme im Rahmen von Gaia-X 82 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Aufbau des Datenraums: Das Basiskomponentenmodell – Basic Component Model (BCM) Das BCM bietet einen umfassenden Überblick über die wesentlichen Dienste, die für die Schaffung eines funktionalen Datenraums erforderlich sind, und überbrückt die Lücke zwischen technischen und konzeptionellen Modellen. Im Kern sieht das BCM zwei Ebenen mit insgesamt vier Schlüsseldiensten für einen Datenraum vor: n Governance­Ebene: - Identitätsdienst: Überprüft und verwaltet die digitalen Identitäten der Teilnehmende. - Compliance Dienst: Stellt sicher, dass alle Teilnehmende die Data- Governance-Richtlinien einhalten. n Federator Ebene: - Daten/Dienste Austauschdienst: Ermöglicht den sicheren Austausch von Daten und Diensten. - Katalogdienst: Verwaltet und organisiert Metadaten, um die Angebote auffindbar zu machen. Abbildung 1: Basic Components Model (BCM)

Dezentralisierte Daten-Ökosysteme im Rahmen von Gaia-X 84 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Ansatz zur Identifizierung von Diensten für Use Cases­in­Gaia­X In den Gaia-X-4-Future Mobility Projekten werden verschiedene Anwend- ungsfälle in den Projektdatenraum integriert. Diese Anwendungsfälle wurden ursprünglich von verschiedenen Interessengruppen auf unstruktu- rierte Weise entwickelt, was eine effektive Analyse und Umsetzung erschw- erten. Aus diesem Grund wurde eine strukturierte Vorlage entwickelt. Diese Vorlage (Tabelle 1) bietet einen klaren und präzisen Überblick über den Im- plementierungsplan, der wesentliche Komponenten wie Dienstbeschrei- bungen, Anwendungsfalldetails, Teilnehmerrollen und Ressourcenan- forderungen umfasst. Die Vorlage, die in Übereinstimmung mit dem Gaia-X-Architekturmodell entwickelt und mit Erkenntnissen aus dem Industrial Data Space White- paper von Fraunhofer angereichert wurde, hilft bei der Standardisierung des Prozesses. Die Inhalte der Vorlage ist wie folgt: n Daten und Dienstangebote: Legt den Namen des Datens/Dienstes fest und liefert eine kurze Beschreibung. n Teilnehmende: Identifiziert die beteiligten Vertrauensanker, Anbieter und Konsumenten. n Ressourcen: Beschreibt die benötigten virtuellen und physischen Res- sourcen. n Policies: Einzelheiten zu den Anbieter-und Konsumentenrichtlinien, ein- schließlich Nutzungs-und Preismodellen. Abbildung 2: Drohnenauswahldienst

Dezentralisierte Daten-Ökosysteme im Rahmen von Gaia-X 86 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Es sollte ein semantisches Modell definiert werden, das die spezifischen Parameter und Anforderungen von Feuerwehreinsätzen beschreibt. Dazu gehören Faktoren wie Einsatzort, Art des Einsatzes (z. B. Suche und Rettung, Brandbekämpfung), Nutzlastkapazität, Sensoranforderungen und Ein- haltung von Vorschriften. Die Drohnenanbieter beschreiben ihre Angebote innerhalb des Katalogs in standardisierten Formaten, die mit dem semantischen Modell des Droh- nenauswahldienstes kompatibel sind. Hierfür ist ein umfassender Katalog erforderlich. Jede Auflistung eines Angebots solle detaillierte Informa- tionen über die Fähigkeiten der Drohne enthalten, einschließlich Sensor- typen, Kameraspezifikationen, Nutzlastkapazität und alle speziellen Funk- tionen, die für Feuerwehreinsätze relevant sind. Der Katalog sollte über semantische Such-und-Filterfunktionen verfügen, die es der Feuerwehr ermöglichen, die Einsatzanforderungen über natür- lichsprachliche Abfragen oder vordefinierte Parameter zu spezifizieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Drohnen auf der Grundlage von Sensortypen, Kamerafunktionen und anderen festgelegten Kriterien genau auf die Einsatzanforderungen abgestimmt werden. Die Identität von Drohnenanbietern und Feuerwehren sollte durch Verifi- zierungsmechanismen der Self Sovereign Identity (SSI) authentifiziert werden, um der Trust zu gewährleisten. Die SSI-Verifizierung erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der Auswahl von Drohnen, da nur verifi- zierte Anbieter in den Suchergebnissen berücksichtigt werden. Sobald ein geeigneter Drohnenanbieter identifiziert ist, erleichtert der Dienst den Contracting Prozess, indem er die erforderlichen Unterlagen erstellt und die Kommunikation zwischen der Feuerwehr und dem Anbieter erleichtert. In den Verträgen werden die Bedingungen für die Drohnendienste festge- legt, darunter Preise, Lieferfristen, Sensorkonfigurationen und Service Level Agreements. Die Datennutzungsrichtlinien des Datenraums sollten sicherstellen, dass alle während des Einsatzes gesammelten Daten den Datenschutzbestim- mungen und Eigentumsrechten entsprechen. Dazu gehört auch die Fest- legung von Protokollen für die gemeinsame Nutzung von Daten und die Zugangskontrolle, insbesondere in Bezug auf sensible Informationen, die bei Drohneneinsätzen gesammelt werden. Es sollten Zahlungsanforderungen von Drohnenanbietern und Konsumenten festgelegt werden, um die Transaktionen zwischen beiden zu rationalisieren. Der Betrieb des Drohnenauswahldienstes sollte im Hinblick auf die Einhaltung von Policies und Bestimmungen überwacht und der Dienst kontinuierlich optimiert werden, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Es sollten Protokollierungsmechanismen implementiert werden, um den Such- und Auswahlprozess sowie die Vertragsabschlüsse und Richtlinien aufzuzeichnen. Dazu gehört die Protokollierung der Suchkriterien, der gefil- terten Ergebnisse und der letztendlich ausgewählten Drohnen. Wenn ein Finanziert von der Europäischen Union NextGenerationEU Das Projekt GAIA-X 4 AMS wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auf Beschluss des Deutschen Bundestages gefördert (FKZ: 19S21004I).

Termine 88 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Termine September 26.09.2024 Bordnetze Digital Home | ARENA2036 Stuttgart Oktober 08.10.2024 Software Day Darmstadt 23.10.2024 JT Day (Gastgeber Fraunhofer IPK) Berlin November 13.11.2024 STEP AP242 Day (Gastgeber: AIRBUS) Hamburg 27.11.2024 Tokyo Systems Engineering Summit (Premium Partner: NTT Data) Tokyo Dezember 03.12.2024 AI Day (in Kooperation mit it’s OWL) Online Mai 2025 13/14.05.2025 prostep ivip Symposium, Berlin SYMPOSIUM 2025 Newsletter Schon angemeldet? Der prostep ivip Newsletter informiert Sie über alle Aktivitäten rund um den Verein – sei es um die Arbeit und Ergebnisse der Projekt- gruppen, Events, den KI-Marktplatz u.v.m. Hier geht’s zur Anmeldung! Schon gewusst? In jedem Newsletter veröffentlichen wir neben den Vereinsveranstaltungen auch Eventhin- weise unserer Mitglieder (Auswahl vorbehal- ten). Social Media Mit LinkedIn gut informiert! Hier erhalten Sie unsere Neuigkeiten am schnellsten – über unseren LinkedIn Kanal prostep ivip Associati- on! Am besten gleich vernetzen und immer up to date bleiben.

Media 90 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Mitgliederzeitschrift prostep ivip e.V. ProduktDatenJournal 2024-1 Präsenz zeigen im wichtigsten PLM­Journal Etabliert und wegweisend seit 1994: das ProduktDaten Journal von prostep ivip! Zweimal jährlich präsentieren hier Experten aus Industrie und Wissenschaft neueste Entwicklungen und Projekte. prostep ivip – Ihr Digitalisierungspartner: 40% Anwender, 40% Systemadministratoren und 20% Forschung & Entwicklung So erreichen Sie zu 100 % Top­Management, IT und Business unserer Mitglieder! Wissenstransfer ist das höchste Ziel des Thinktanks prostep ivip. Nutzen Sie unsere Netzwerke – und treffen Sie mit einer Anzeige genau Ihre Zielgruppe: Die Entscheider der Top-Un- ternehmen der Automobil-, Flugzeug- und allgemeinen Fertigungs industrie sowie Forschung! Das ProduktDaten Journal erscheint mit 2.200 Exemplaren als bilinguale Sommer- und Winterausgabe. Neben den hoch- karätigen wissenschaftlichen Inhalten des Produkt Daten Jour- nals bietet sich Ihnen künftig die Möglichkeit, in werblicher Form noch gezielter auf Ihr Unternehmen oder Ihre Produkte aufmerksam zu machen. Hier finden Sie alle Informationen zu Ihrer möglichen Anzeige im nächsten ProduktDaten Journal!

Media 92 prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 Hinweise für Autoren Vorab Bitte im Vorfeld Zusendung eines Abstracts zum Artikel Text/Artikel n Rubriken Neue Produkte, Neue Mitglieder: 1/2 Seite, ca. 1.200 Zeichen (inkl. Leerzeichen) + 1 Grafik n Richtwert pro Seite: 3.500 Zeichen (inkl. Leerzeichen) + 1 Grafik n Projektbeiträge: 14.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) + 4 Grafiken n Wissenschaft & Forschung: 17.500 Zeichen (inkl. Leerzeichen) + 5 Grafiken n In der Beitragsüberschrift keine Produktnamen verwenden n Formatierung des Textes auf Überschrift, Einleitung, Zwischenüberschrif- ten und Aufzählungen beschränken. n Bitte als Kontakt den Namen des Autors, Firma/Organisation, Titel, Telefon und/oder E-Mail-Adresse angeben, gerne auch mit Foto n Bitte eine englische Version des Textes gleich mitschicken. n Layout: Korrekturumlauf möglich sowohl für die deutsche als auch englische Version

prostep ivip produktdatenjournal 2024-1 94 Impressum ProduktDatenJournal, ein Journal zu Anwendungen, Produkten, Standards in der Produktdaten- technologie Herausgeber prostep ivip e.V. Redaktion prostep ivip e.V. Fabienne Kreusch (Redaktionsleitung) Dolivostraße 11 64293 Darmstadt Telefon: +49 151 20528679 fabienne.kreusch@prostep.org Layout und Produktion prostep ivip e.V. in Zusammenarbeit mit Müller-Stoiber & Reuss Poststraße 9 64293 Darmstadt Erscheinungsweise halbjährlich Bezug für Mitglieder des prostep ivip e.V. kostenlos Verfälschung und Schutzrechte Nachdruck – auch auszugsweise –, Verviel fältigung oder sonstige Verwertung ist nur mit schriftlicher Ge- nehmigung des Heraus gebers unter ausführlicher Quellenangabe gestattet. Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Alle Unterlagen, insbesondere Bilder, Zeichnungen, Prospekte etc., müssen frei von Rechten Dritter sein. Mit der Ein sendung erteilt der Verfasser / die Firma automatisch die Genehmigung zum kostenlosen weiteren Abdruck in allen Publika- tionen des Heraus gebers, bei dem auch das Urhe- berrecht für veröffentlichte Manu skripte verbleibt. Copyright by prostep ivip e.V. ISSN 1436-0403